Pétia Iourtchenko wurde 1957 in Donetzk (ehemalige UDSSR und heutige Ukraine) geboren. Die Mitglieder seines Stammes, die "Vlach", sprechen den ältesten Romadialekt. Im Alter von 16 Jahren besteht er die Aufnahmeprüfung für das berühmte "Theater der Roma" in Moskau. Er tritt dem Ensemble als Schauspieler, Tänzer und Sänger bei. Als jüngster Darsteller des "Theater der Roma" spielt er von nun an, an der Seite des Ensembles, in Theaterstücken mit. Nebenher studiert er am Institut "Gnesenikh" Darstellende Kunst, Tanz, Gesang und Theaterwissenschaften. Zwischen 1974 und 1988 tritt Petit sowohl in ganz Russland, als auch im Ausland auf. Er tanzt in Japan, Indien, Jugoslawien und Frankreich. 1988 tritt Petia das erste Mal in Paris auf, im "Théâtre Mogador". 1989 verlässt er das "Theater der Roma" und kommt erneut nach Paris. Von nun an tanzt er, begleitet von Musikern, in russischen Restaurants; vor allem im Kabarett "Balalaïka", das mittlerweile geschlossen ist. Alle berühmten Darsteller aus Osteuropa sind damals auf dieser Bühne aufgetreten. Petia macht die Bekanntschaft von Pascal de Loutchek (französischer Sänger und Gitarrist mit russischen Wurzeln) und Lilia Dalskaïa (Sängerin und ehemalige Schauspielerin am "Theater der Roma"). Die drei gründen das Trio "Arbat", im Gedenken an das von Puschkin geliebte Moskauer Stadtviertel. Das Trio tritt bei Festivals auf der ganzen Welt auf; unter anderem in New-York, London, Oslo, Madrid, Budapest und Prag.
Sie nehmen drei eigene Alben auf und spielen häufig für Aufnahmen von Zigeunermusik. 1994 gründet Pétia, mit Hilfe seiner Frau Anne-Marie Iourtchenko, in Paris die Kompanie "Romano Atmo" ("Zigeunerseele"). Petit gründet die Kompanie mit dem Ziel, die Kultur, die Traditionen und vor allem den Tanz der Zigeuner, zu bewahren. Dieser Tanz hat eine ganz eigene Färbung, welche von den Nomaden während ihrer Reisen in Erzählungen weitergegeben wurde. Das Volk der Zigeuner hat die ganze Welt durchquert, es hat die Kulturen der Länder aufgesogen und anschließend verändert. Petia ist der Schöpfer der ersten Methode des Zigeunertanzes. Er entwickelt seine Choreographien aus den Tanztraditionen seines Landes, Russland, aber genauso aus der Tanzkultur der europäischen Zigeuner. Dem fügt er noch ganz neue Schritte hinzu, stets mit Bezeichnungen im Dialekt der Zigeuner, aber genauso auf russisch und französisch. Während seiner Auftritte und in seinen Meisterkursen zeigt er seine Methode und sein Repertoire in Europa und auf der ganzen Welt. Außerdem schneidert Pétia die Röcke seiner Tänzerinnen selbst, das heißt, er fertigt für jede seiner Schülerinnen eine Maßanfertigung an. Dabei folgt er sowohl seiner Inspiration, als auch den Wünschen seiner Schülerinnen; oder eben den Anforderungen einer anstehenden Aufführung.
Seit 1994 unterrichtet Petia in Paris sogenannte "gadgés" (die "Nichtzigeuner") nach seiner Tanzmethode. Dank MTK La Danse, ist er vor allem an der Académie des Arts Chorégraphiques de Paris (75018) tätig; jeden Sonntagnachmittag. Er unterrichtet außerdem seit 2010 die Studenten des Studienganges "Schauspiel" an der "International Film School of Paris" (EICAR).
Im Jahr 2005 inszeniert er mit Marie-Claude Pietragalla und Julien Derouault das Tanztheaterstück "Ivresse". Außerdem gibt er, zusammen mit den beiden, Meisterkurse.
Mit seiner Kompanie dreht er den Film "rires et châtiments" ("Gelächter und Strafen"), unter der Regie von Isabelle Oval. Mitgewirkt hat unter anderem José Garcia. 2011 drehen sie den Film "Rockstar", zusammen mit Rangier Kapour.